Maerchenhaft


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                              Joschka Artur Raimer    13.8 - 21.8. 2014


               

                              Erinnerungsseite für unser Sternenkind

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               "Da werden Hände sein, die dich tragen
                und Arme, in denen du sicher bist
                und Menschen, die dir ohne Fragen
                zeigen, dass du willkommen bist
                auf dieser Welt."


          Tag 1 / Geburtsstation

                        

                                                

                                                 Unser einziges Foto von Joschka mit offenen Augen


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               "Schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein, denn es wird Abend bald sein,
               Garten und Wiese verstummt, auch nicht ein Bienchen mehr summt.
               Luna mit silbernem Schein schauet zum Fenster herein,
               schlafe im silbernen Schein, schlafe mein Prinzchen, schlaf ein.

               Schlafe in himmlischer Ruh, nur die Sterne schaun zu.
               Ein Engel bleibt für dich wach, und der gibt gut auf dich acht.
               Schau, deine Äuglein sind müd, draußen der Wind singt ein Lied,
               träum dich ins Kissen hinein, schlafe, mein Prinzchen, schlaf ein."


          Tag 2 / Intensivstation

                    

                    

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               "Ins Wasser fällt ein Stein, ganz heimlich, still und leise,
               und ist er noch so klein, er zieht doch weite Kreise.

               Ein Funke, kaum zu sehn, entfacht doch helle Flammen,
               und die im Dunkeln stehn, die ruft der Schein zusammen.

               Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt,
               da wird die Welt von Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt."


          Tag 3 - 8 / Künstliches Koma

                                           

                        

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               "Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben,
                die Töne, den Klang hast du mir gegeben,
                von Wachsen und Werden, von Himmel und Erde,
                du Quelle des Lebens, dir sing ich mein Lied.

               Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben,
               die Tonart, den Takt hast du mir gegeben,
               von Nähe, die heil macht - wir können dich finden,
               du Freundin des Lebens, dir sing ich mein Lied.

               Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben,
               die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben,
               von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen,
               du Zukunft des Lebens, dir sing ich mein Lied."


          Tag 5 / Taufe mit den Paten

                       

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               "Es geht nicht, dass ich bleib, mich ruft mein Stern.
               Die Zeit ging schnell vorbei, mein Ziel ist fern.
               Vielleicht denkt ihr an mich, wenn ich schon auf der Reise bin.
               Ich muss zurück, mich ruft mein Stern.

               Das Weltall ist so groß, ich bin so klein
               Und auf dem dunklen Weg bin ich allein.
               Ich träum ein helles Licht,
               ein helles Licht erwartet mich
               und wenn ich komm, dann feiern wir."


          Tag 9 / Abschied

                     

                     

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               "Kleine Igel schlafen gern den ganzen Winter lang.
               Wenn sie Sturmwind hören,
               kann sie das nicht stören,
               sie denken: bald ist Sonnenschein
               und schlafen wieder ein."


          Tag 10 - 20 / Warten auf die Beerdigung

                      

                Da der Kindersarg aus Frottee keinen schützenden festen Deckel hatte, haben wir eine
                Spanplatte zugeschnitten, auf die wir mit Buntstiften alles malen und schreiben konnten,
                was wir Joschka mitgeben wollten.

                      

                                             

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               "Wunder geschehn, ich hab's gesehn.
               Es gibt so Vieles, was wir nicht verstehn.
               Wunder geschehn, und ich war dabei.
               Wir dürfen nicht nur an das glauben, was wir sehn.

               Auch das Schicksal und die Angst kommt über Nacht.
               Ich bin traurig, und eben hab ich noch gelacht
               und an so was Schönes gedacht.
               Auch die Sehnsucht und das Glück kommt über Nacht.
               Ich will leben, auch wenn man dabei Fehler macht,
               ich hab mir das nicht ausgedacht.
               Immer weiter, immer weiter geradeaus,
               nicht verzweifeln, denn da holt dich keiner raus,
               komm, steh selber wieder auf.

               Wunder geschehn, ich hab's gesehn.
               Es gibt so Vieles, was wir nicht verstehn.
               Wunder geschehn, und ich war dabei.
               Wir dürfen nicht nur an das glauben, was wir sehn."


          Tag 21 / Begräbnis

                    

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               "Immer wieder kommt ein neuer Frühling,
               immer wieder kommt ein neuer März.
               Immer wieder bringt er neue Blumen,
               immer wieder Licht in unser Herz.
               Farbenpracht ... aus Schnee und Eis
               so schließt sich der Lebenskreis,
               und still und leise hat die Meise
               sich ein neues Nest gebaut,
               denn immer wieder kommt ein neuer Frühling
               immer wieder kommt ein neuer März..."


          Frühling 2015 / Setzung des Grabsteins

                Das Grabmal wurde von der Bildhauerin Anja Backhaus geschnitzt, deren lebensfrohe,
                bunte Skulpturen wir bei einem 'Tag des offenen Künstlerhofs' entdeckt haben.