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                      Krause Ideen, um die Welt zu verbessern


Pisatest mit Presslufthammer

Haben Sie schon mal versucht, sich zu konzentrieren, während im Haus gebaut wird, dass die Wände wackeln? Ähnlich geht es unseren Kindern jeden Tag. Die durchschnittliche Beschallung besonders in Grundschulen ist so enorm, dass man eigentlich laut Gesetz einen Gehörschutz tragen müsste. Um den Stress von Schülern und das Burnout von Lehrern zu bekämpfen, gibt es deshalb ein einfaches Mittel: Lärmdämmung. In einigen Modellfällen wurden Klassenzimmer mit Akustikvorhängen oder Schallschluckern an den Decken ausgestattet. Sofort sank die Aggressivität in der Klasse und die Leistung stieg rapide.



Geniale Projekte zum Nachmachen I:
Sprachlehrer aus Entwicklungsländern

Wenn man Spanisch, Französisch oder Chinesisch lernen will, sind ausgiebige Gespräche in der Landessprache auf jeden Fall die wirkungsvollste Methode. Das Non-Profit-Unternehmen Glovico.org vermittelt ausgebildete SprachlehrerInnen aus Ländern wie Venezuela, Burkina Faso oder Afghanistan, mit denen man sich per Skype unterhält. Der Einzelunterricht kostet unter zehn Euro pro Stunde. So entstehen Arbeitsplätze für den Mittelstand in Entwicklungsländern, und man bekommt zusätzlich zum normalen Unterricht auch noch spannende Einblicken in fremde Kulturen.



Ärzte im Blindflug

Gerade tobt einmal wieder der Streit um die Elektronische Gesundheitskarte. Das Millionenprojekt hat bisher als einziges Ergebnis gebracht, dass jetzt ein Foto auf der Karte prangt. Alle anderen, tatsächlich sinnvollen Ideen wurden aus Datenschutzgründen nicht verwirklicht. Verständlich, denn ich will auch nicht, dass jeder Arzt, zu dem ich neu gehe, gleich alles über mich weiß. Andererseits wäre es schon hilfreich, wenn die Hausärztin meines Vertrauens nicht auf gut Glück an mir herumdoktorn müsste, weil ihr wichtige Informationen fehlen. Also wie wäre es, uns Patienten die Entscheidung selbst zu überlassen? Dazu müsste man die Gesundheitskarte nur mit einem persönlichen PIN versehen. Wenn ich es okay finde, dass mein Arzt alle medizinischen Daten von mir aufrufen kann, tippe ich den PIN für ihn ein, ansonsten eben nicht.



Schluss mit Murks

Teure Geräte, die gleich nach Ablauf der Garantie kaputt gehen, kennt wohl jeder. Dafür gibt es sogar ein Modewort frisch aus den USA: Obsoleszenz. Das bedeutet, Firmen verbauen absichtlich Schrottteile, damit wir gezwungen sind, alle drei Jahre neu zu kaufen. Ständig neue Toaster, Drucker, Wasserkocher ... das nervt und geht ins Geld. Darüber findet man im Internet jede Menge Infos, aber leider keine Namen von Firmen, die stattdessen auf Qualität und Langlebigkeit setzen. Man kann als Verbraucher ja nicht gegensteuern, wenn man nirgends Alternativen findet. Deshalb habe ich hier eine Liste von (preisgekrönten) Produkten erstellt, die anscheinend länger durchhalten.



Solar-Balkons für unsere Städte

Bisher lassen sich Solaranlagen fast nur nutzen, wenn man Hausbesitzer ist und eine Dachfläche zur Verfügung hat. Für die Millionen von Mietern in den Städten gibt es keine Möglichkeit, umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Die einfache Lösung heißt: Balkons verwenden!

An den meisten deutschen Balkons hängen gruselig gemusterte Sichtschutz-Planen aus Plastik. Wenn man stattdessen Solarplatten benutzen würde, um den Balkon zu umkleiden, bekäme man so viel Strom, dass man zumindest sein Notebook, sein Smartphone und andere Kleingeräte aufladen könnte. Die passende Technik gibt es schon längst. In Outdoor-Shops werden kleine Solarplatten verkauft, damit man auch im Dschungel fern der Zivilisation nicht auf seinen Elektrorasierer verzichten muss. Oder man kann Rucksäcke bekommen, die mit Solarzellen überzogen sind. Wenn man mal ausrechnet, wie viel Elektroleistung im Vergleich ein ganzer Balkon bringen würde …



Die Pille gegen Machos??

Für „Die große Show der Naturwunder“ im Fernsehen wurde neulich ein interessantes Experiment gestartet. Frauen in verschiedenen Phasen ihres Eisprung-Zyklus bekamen Filmausschnitte mit Männertypen zu sehen – vom Supermacho bis zum seelenvollen Softie. Wie sich klar herausstellte, werden an fruchtbaren Tagen die harten Kerle bevorzugt, deren hoher Testosteronspiegel dafür spricht, dass die Fortpflanzung klappt. An unfruchtbaren Tagen dagegen fliegen Frauen auf Männer mit weichen Gesichtszügen, um möglichst liebevolle und verlässliche Langzeitpartner zu bekommen.

Ziemlich verrückt: Seit den Sechziger Jahren sind Frauen dank der Pille fast immer in ihrer „unfruchtbaren Phase“. Und genau seit diesem Zeitpunkt verliert der Macho-Typ in unserer Gesellschaft an Boden. Frauen wollen keine Alphamännchen mehr, sondern suchen sich Partner, die auch mal am Herd stehen und sich um die Kinder kümmern. - Ist die Gleichberechtigung der Frau also ein Ergebnis der Pille?

Nach dieser Theorie sorgen unsere künstlich veränderten Hormone dafür, dass Männer nur mit der sanften Masche eine Aussicht auf Erfolg haben. Deshalb wird unsere Gesellschaft immer mehr von „weiblichen Werten“ bestimmt. Wenn Frauen aufhören würden, sich selbst unfruchtbar zu machen … hätten wir dann bald wieder Zustände wie in den Fünfziger Jahren? Gäbe es in Deutschland autoritäre Zucht und Ordnung, in der kämpferische Härte verherrlicht wird und Frauen ohne Erlaubnis ihres Gatten nicht einmal den Führerschein machen dürften? Wenn man sich die menschliche Geschichte anschaut, sind solche Verhältnisse schließlich der Normalzustand und unsere heutige Gleichberechtigung eine absolute Ausnahme. Und in vielen nicht-westlichen Gesellschaften ist die Sache mit dem Führerschein bis heute so … aber dort nehmen Frauen ja auch nicht die Pille.



Die Tagesschau der guten Nachrichten

Zu den wichtigen Ereignissen in der Welt zählen Kriege, lügende Politiker, jährlich wiederkehrende Überschwemmungen und Verkehrsunglücke. Wenn man um 20 Uhr das Fernsehen einschaltet, lernt man vor allem eines: Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten. Man informiert uns, wenn ein Schulbus in Hinterkirgistan verunglückt ist, und filtert alles aus, was irgendwie Hoffnung wecken könnte. Anders können wir uns Nachrichten gar nicht mehr vorstellen.

Gibt es dafür einen erkennbaren Grund? Ich habe bisher keinen finden können. Durch die ständigen Schreckensbotschaften bekommen wir ein schräges, vergiftetes Bild der Welt, das wenig mit der Wirklichkeit zu tun hat. Ich wünsche mir eine Zeitung und eine Tagesschau, die halbe-halbe macht und genau so viele positive Meldungen bringt wie negative.

Um mit gutem Beispiel voran zu gehen, kommt hier eine Auflistung erstaunlich guter Nachrichten, die man in den Medien nur findet, wenn man intensiv danach sucht:


         - Die Tschechische Republik (unser direktes Nachbarland) hatte in den letzten fünfzehn Jahren
          ein atemberaubendes Wirtschaftswachstum von 250 %.

         - Egoistische Gesellschaft? Jeder dritte Deutsche spendet einen Teil seines Geldes für wohltätige
          Zwecke. In der Freizeit wird so viel ehrenamtliche Arbeit geleistet, dass über 4 Milliarden Stunden
          dabei herauskommen.

         - In den Siebziger Jahren waren die Seehunde an unserer Küste fast ausgerottet. Dann einigten
          sich die Ostseeländer, gemeinsam das Wattenmeer unter Naturschutz zu stellen. Im letzten Jahr
          wurden vor Schleswig-Holstein 10.941 Seehunde gezählt.

         - Seit der Künstler und Demokratiekämpfer Edi Rama zum Bürgermeister der albanischen
          Hauptstadt gewählt wurde, hat sich Tirana von einer schmutzigen Plattensiedlungswüste in ein
          Gesamtkunstwerk verwandelt. Als preiswerte Maßnahme gegen die sozialistische Düsternis ließ
          er ganze Straßenzüge bunt anmalen und löste damit auch in anderen albanischen Orten einen
          Farbrausch aus.


Angststörungen durch Großstadt-Smog?

Ein kleiner Artikel in der Zeitschrift „Gehirn und Geist“ berichtet, dass sich im emotionalen Zentrum unseres Gehirns - der so genannten Amygdala, die auch Mandelkern genannt wird – ein sehr einfacher Reiz auslösen lässt. Wenn man den ph-Wert der Zellumgebung senkt und damit so tut, als würde der Kohlendioxid-Anteil der Luft steigen, reagieren Säugetiere mit Panik. Offenbar meldet ein uralter Instinkt, dass Erstickungsgefahr droht. Bei Menschen beginnt das Angstzentrum auf die gleiche Weise ständig ’Gefahr, Gefahr!’ zu funken, wenn die Luft zu viel CO 2 enthält.

Da sich in Deutschland zurzeit Angst- und Panikstörungen breit machen – in den Medien ist das Thema ’Burn-Out’ ein Dauerbrenner – sollte man bei der Ursachenforschung vielleicht auch in diese Richtung schauen. Möglicherweise befindet sich unser Mandelkern unter Dauerstress, weil wir ständig eine mit Autoabgasen getränkte Luft atmen? Ein guter Grund, selbst weniger CO2 in die Umgebung zu blasen und auf öffentliche Verkehrsmittel oder Carsharing umzusteigen.



Geniale Projekte zum Nachmachen II:
Die Gartenobstpflücker

In der Hamburger Obdachlosenzeitschrift "Hinz und Kunzt" wurde gerade eine Idee vorgestellt, die sich bestimmt zum Nachahmen eignet. Da Obstbäume heute eher zur Zierde gepflanzt werden, verrotten tonnenweise Früchte ungenutzt. Eine kleine Firma hat sich darauf spezialisiert, dieses Obst zu pflücken und als Saft zu verkaufen. Gartenbesitzer können sich dort melden und ihr Obst verschenken, und auch die Kirchen ziehen bereits mit und lassen die Äpfel von ihren Grünflächen unter dem Label "Gott sei Dank - Ernte aus Hamburgs Kirchgärten" zu Saft verarbeiten. Die Firma beschäftigt Menschen ohne Chancen auf dem 'normalen' Arbeitsmarkt, die nun durch den Verkauf des Saftes eigenes Geld verdienen können. Nähere Infos gibt es unter www.dasgeldhaengtandenbaeumen.de



Politikverdrossen?
Wähl deine Volksvertreter im Internet

Der Zustand unserer Demokratie ist ziemlich jämmerlich. Immer weniger Menschen gehen zum Wählen, man traut den Politikern 'da oben' nicht über den Weg und hat das Gefühl, sowieso nichts verändern zu können. Dabei gibt es inzwischen eine wunderbare Technik, mit der jeder Bürger ohne großen Aufwand solche Volksvertreter wählen könnte, die ihn überzeugen und denen er vertraut … nämlich das Internet. Unser Wahlsystem mit Zettel und Stift kann man wirklich nur als mittelalterlich bezeichnen, und es verbaut jede Menge Chancen zur Veränderung. Hier kommt ein Konzept, wie man mit Hilfe des Internets die Wahlbeteiligung wieder erhöhen könnte:

1) Oft ist der „lästige“ Gang zum Wahllokal für Menschen mit Zeitmangel schon ein Grund, auf die eigene Stimme zu verzichten. Durch eine Stimmabgabe per Internet könnte man bequem von zu Hause aus wählen. (Zusätzlich sollte es wie bisher die Briefwahl geben, damit sich auch Menschen beteiligen, die mit dem Internet zu wenig vertraut sind.)

Bei der Internetwahl gelangt man mit einem individuellen Passwort zu seinem Wahlzettel mit den KandidatInnen. Jeder Name ist als Link gestaltet, den man anklicken kann, um mehr über die Person zu erfahren. Dazu haben alle KandidatInnen einen einheitlichen Fragebogen ausgefüllt und ins Netz gestellt, der z.B. folgende Rubriken enthält: Name, Alter, Beruf, Foto, kurzer Lebenslauf, politisches Hauptanliegen, persönliche Ergänzungen, Kontaktbutton für weitere Fragen. Dadurch haben die WählerInnen die Möglichkeit zu einer echten Personenwahl und fühlen sich nicht von einer gesichtslosen Clique regiert, auf die sie keinen Einfluss haben.

Zusätzlich kann ein Link zum seit der Bundestagswahl 2002 erfolgreich eingesetzten „Wahl-O-Mat“ angeboten werden, der die Entscheidung zwischen den Parteien erleichtert und besonders die jungen BürgerInnen zur Wahl motiviert.

2) Die Briefwahl und Internetwahl findet nicht an einem einzigen Stichtag statt, sondern die WählerInnen haben eine längere Frist (z.B. zwei Wochen), um ihre Entscheidung einzusenden. Dadurch haben sie mehr Ruhe, sich mit den KandidatInnen zu beschäftigen, mit Freunden und Bekannten zu diskutieren, Fragen zu stellen. Es entsteht eine lebendige Demokratie. Die längere Zeitspanne vereinfacht die Wahl für BürgerInnen, die sonst überfordert wären, z.B. weil sie nicht fließend Behördendeutsch verstehen oder eine Leseschwäche haben.

Mögliches Problem dieses Konzepts:
Zwar wird heute fast alles über das Internet abgewickelt, der Urnengang im Wahllokal ist aber immer noch die einfachste Möglichkeit, Wahlbetrug zu verhindern und die Anonymität der Wähler zu wahren. Bei einer Internetwahl müssten entsprechende technische Sicherheitsvorkehrungen entwickelt werden. Um zu testen, wie das Ganze funktioniert, muss man ja nicht gleich die Bundeswahl nehmen, sondern kann mit Regionalwahlen in einem zukunftsoffenen Landkreis anfangen.



Suppenfrust

Okay, man kann ja nicht immer nur über Weltbewegendes schreiben. Ich gebe zu, meistens interessieren mich die alltäglichen Nervereien entschieden mehr als das Ozonloch oder der Zustand unserer Demokratie. Zum Beispiel habe ich mir gestern eine leckere Nudelsuppe gekocht. Als ich sie aus dem Topf schütten wollte, ist wie immer der letzte Rest auf die Herdplatte gepladdert. Laut Naturgesetz ist es nämlich unmöglich, eine Flüssigkeit langsam aus einem runden Gefäß zu gießen, ohne dabei eine Riesensauerei zu veranstalten. Deshalb wünsche ich mir, das alle Töpfe in Zukunft mit Tülle hergestellt werden. Noch besser wäre eine Topfform, die an einen Wasserkocher erinnert, also vorne spitz zulaufend. Dann wäre das Abgießen ganz leicht. Außerdem könnte der Dampf entweichen und niemand hätte mehr das typische Nudelkochproblem, dass der Deckel auf- und niederscheppert und das ganze Gebräu überkocht, bevor man es verhindern kann.



Wer verspeist schon seinen Dackel?

Können Sie sich vorstellen, Ihre Katze zu essen? Oder ihren gescheckten Rappen Ferdinand mit der liebevoll geflochtenen Mähne? Vermutlich nicht.

Merkwürdigerweise kommt uns bei der Vorstellung, Haustierrassen in die Pfanne zu hauen, der Magen hoch. Dagegen haben wir keinerlei Probleme mit dem Braten von Kälbchen, Schafbabys und Spanferkeln. Wieso? Ist doch unfair! Diese Tiere sind genauso intelligent und lassen sich auch lieber streicheln als zum Schlachter schicken. Schweine haben sogar ein Ich-Bewusstsein und können sich im Spiegel erkennen, so wie sonst nur Menschenaffen, Delfine und Elefanten. Probieren Sie das mal mit Ihrem Waldi!

Man muss ja nicht gleich Radikalvegetarier werden. Aber zumindest wäre es nur gerecht, sich darüber Gedanken zu machen, was für Fleisch man isst. Muss es wirklich Billigware aus der Massenzucht sein, wo die Tiere wie Industriemüll behandelt werden? Und vielleicht greift man öfter zu weniger hoch entwickelten Geschöpfen, zum Beispiel Fischen oder Krustentieren. Die merken davon hoffentlich nicht ganz so viel.

Fleisch sollte ein besonderes Nahrungsmittel sein, das man würdigt, statt es beiläufig zwischen die Nudeln zu schmeißen. Es tut nicht weh, ab und an darauf zu verzichten. Im Übrigen dürfte es sich inzwischen herumgesprochen haben, das Fleischkonsum der Klimakiller Nr. 1 ist. Eine Kuh produziert fast so viel klimaschädliches Gas wie ein Geländewagen. Für den Futteranbau werden massenweise Wälder gerodet, denn die Hälfte der weltweiten Getreide- und Sojaernte wird inzwischen von Schlachtvieh gegessen statt von Menschen. Um ein Kilo Rindfleisch „herzustellen“, braucht man 15.000 Liter Wasser.



Klonmode

Wir betreten eine beliebige Fußgängerzone in Deutschland. Ein Modeladen reiht sich an den anderen. In allen hängt exakt dieselbe Kleidung. Diesen Sommer sind es Dschungelmuster und Neonfarben. Wenn man so etwas gruselig findet, muss man sich bis zum nächsten Jahr gedulden. Das klingt irgendwie nach DDR-Wirtschaft, oder? Wer einen anderen Geschmack hat, bekommt eben nichts zu kaufen. Pech gehabt.

Das Einheitssortiment ist nicht nur ärgerlich für die Kunden, sondern dürfte auch zu Verlusten bei den Shops führen, die sich gegenseitig das Wasser abgraben. Also, wenn ICH ein Kaufhaus hätte, würde ich richtig absahnen, indem ich genau das Gegenteil anbiete. (Lange Sommerkleider. Gab es dieses Jahr nirgends.) Ich würde die vielen jungen Modedesigner der Stadt zu mir einladen, die ihre Läden bisher in cityfernen Kellerateliers hatten. Statt Joop und S.Oliver gäbe es bei mir Kreativmarken aus der Region, in jeder Ecke ein anderes kleines Label. Die Designer bekämen mehr Kunden, die Kunden mehr Auswahl und ich würde prima an Mieten und Prozenten verdienen ... Schade, nur ein Shoppingtraum.



Lärm macht krank (wissen wir doch alle)

Dank der EU sind die Autohersteller demnächst gezwungen, den Verkehrslärm zu verringern, was technisch schon seit einer Weile möglich ist. Man stelle sich vor: himmlische Ruhe in den Städten … Allerdings gibt es eine Einschränkung, die zwar nach einer Zeitungsente klingt, aber völlig ernst gemeint ist. Wenn die Wagen zu leise werden, müssen sie nämlich mit einer Vorrichtung ausgestattet werden, die künstlichen Lärm erzeugt. Die Logik dahinter? "Ein Mercedes-Entwickler berichtet, Prototypen mit Brennstoffzellen seien so geräuschlos, dass unaufmerksame Passanten sie oft erst in letzter Sekunde wahrnehmen und dann häufig erschrecken."

Was mögen die Anwohner von Hauptverkehrsstraßen wohl von dieser Begründung halten? Ich habe ja die ketzerische Theorie, dass man sich an leise Autos genauso schnell gewöhnt wie an die ebenso leisen Fahrräder … und einfach die Augen aufmacht oder die Ampel benutzt, wenn man eine Straße überqueren will. Aber die EU-Lösung dürfte sein, alle Fahrräder mit einem Dauerklingelton auszustatten, damit niemand erschrickt, wenn sie sich geräuschlos anschleichen.